Mönchengladbach hat ein ähnliches Problem mit wohnungslosen Menschen wie Krefeld. Doch sie sind schon ein ganzes Stück weiter bei dem Ziel, dieses Klientel von der Straße zu holen. Allein die Aufteilung von Männern und Frauen auf jeweils eine eigene Beratungsstelle an unterschiedlichen Orten macht den Ansatz klar. Ebenso der Einsatz von zwei Krankenpflegekräften, von denen eine eine psychiatrische Zusatzausbildung hat, die mit den Streetworkern die wohnungslosen Menschen auf den Plätzen aufsuchen und keine Scheu haben, sie zu berühren und zu verarzten. Das Medimobil in Krefeld ist zwar der richtig Weg, doch nur ein Bruchteil der Hilfe, die es in Mönchengladbach gibt.
930 Männer und Frauen haben im vergangenen Jahr die beiden Gladbacher Beratungsstellen aufgesucht, das zeigt, welchen Stellenwert sie für die Hilfesuchenden haben. Sie kümmern sich um sie, bieten ihnen etwas zu essen, konkrete Hilfe, einen Notschlafplatz oder auch eine feste Bleibe. Verteilt auf das Stadtgebiet, damit es nicht zu Gettoisierungen kommt und das Klientel auch die Möglichkeit hat, etwas Abstand zur alten Szene zu gewinnen. Gäbe es mehr freie Wohnungen, würden in Gladbach noch mehr Menschen von der Straße geholt.