Krefeld könnte in Zukunft Standort eines Insektendiversitäts-Forschungszentrums werden und mit einem Insekten-Monitoring ökologisch wertvolle Erkenntnisse für den Erhalt der Artenvielfalt weltweit liefern. „Wir als Entomologischer Verein Krefeld haben mit 2,3 bis 2,5 Millionen Exponaten die zweitgrößte Sammlung in NRW, die uns sehr nahtlos Einblicke in die biologische Vielfalt der letzten 120 Jahre erlaubt.“ Das sei ziemlich einzigartig, betonte Vorsitzender Thomas Hörren im jüngsten Ausschuss für Klima, Umwelt, Nachhaltigkeit und Landwirtschaft. Im Hinblick auf das geplante Biodiversitätskonzept der Stadt sprach er über neue wissenschaftliche Erkenntnisse zur biologischen Vielfalt, den Verlusten und der Situation hier vor Ort.
Während das Bewusstsein in der Bevölkerung für die Klimakrise und ihre Folgen zunehmend wächst, nehmen laut Hörren bislang nur etwa 4,5 Prozent der Bürger das massive Artensterben in Flora und Fauna,insbesondere in der Insektenwelt, wahr. Als Herausgeber einer weltweit beachteten Studie zum Insektensterben im Jahr 2017, wonach zwischen 1989 und 2016 ein Rückgang von 76 Prozent (im Hochsommer bis zu 82 Proeznt) der Fluginsekten-Biomasse festgestellt worden ist, zeigen neue europaweit durchgeführte wissenschaftliche Untersuchungen des Vereins, dass das Artensterben seither ungebremst weitergeht. „Selbst in den angelegten Schutzgebieten, wo der Erhalt der bioligischen Vielfalt eigentlich am besten funktionieren sollte.“