Wer den Begriff Wohnzimmer hört, denkt im ersten Moment vermutlich eher an die eigenen vier Wände. Dort, wo man auch mal rumgammelt, die Füße hochlegt und den Abend gemütlich ausklingen lässt. Doch für viele Krefelder ist „das Wohnzimmer“ auch der Kult-Treffpunkt Blauer Engel. Seit 1982 ist dieser an der Schwertstraße 144 und gehört fest zum breit gefächerten Kulturangebot Krefelds. Der Name Blauer Engel ist Programm. Als das Lokal vor 40 Jahren eröffnete, fiel im Zuge der Baumaßnahmen ein in der Stuckdecke eingearbeiteter blauer Engel auf und schaute bildlich von oben auf die Schar der Gäste. Ab diesem Freitag, 2. September, wird ein dreitägiges Festival anlässlich des 40. Geburtstags des Engels veranstaltet.
Im Gespräch mit der WZ blickt Gastronom Jan Aretz auf die lange Geschichte des Blauen Engels zurück. Das Lokal habe sich zwar im Laufe der Jahre weiterentwickelt, sei aber seinem Motto des familiären Zusammenseins stets treu geblieben. Aretz sagt: „Wir haben eine sehr familiäre Atmosphäre. Auch wenn man hier alleine ist, ist man nie wirklich allein. Am Ende des Abends sitzt man gemeinsam am Tisch.“ So sei der Blaue Engel in den letzten 40 Jahren zu einer Mischung aus Kneipe, Restaurant und Kulturstätte geworden, in welcher sich Menschen treffen und zueinanderfinden. Nicht verwunderlich ist daher der Spitzname des Blauen Engels: das Wohnzimmer. Dieser käme von den Gästen selbst, die dem Team des Blauen Engels immer wieder gesagt hätten, dass das Lokal zu ihrem zweiten zu Hause geworden sei.