Die Ampel in Berlin will grünes Licht für die Legalisierung von Cannabis in Deutschland geben. Die Bundesregierung hat dazu Ende Oktober Eckpunkte vorgestellt. Danach sollen, sofern EU-rechtliche Bedenken geklärt werden können, ab 2024 Erwerb und Besitz von bis zu 30 Gramm „Genuss-Cannabis“ für Volljährige straffrei sein, privater Eigenanbau in begrenztem Umfang (maximal drei Pflanzen) erlaubt und ein Verkauf an Erwachsene in „lizenzierten Fachgeschäften“ und eventuell Apotheken möglich werden. Die Reaktionen in Krefeld darauf sind gemischt.
Aus Sicht von Sebastian Dückers, Leiter der Fachstelle Suchtvorbeugung bei der Alkohol- und Drogenhilfe Krefeld, geht der Entwurf der Bundesregierung in die richtige Richtung. Der Cannabis-Genuss entspreche der Lebenswelt junger Menschen, „es ist gut, diesen Bereich zu entkriminalisieren“. Extrem wichtig werde jedoch der Jugendschutz mit Aufklärung und Prävention werden. „Beim Alkohol ist das total verpasst worden.“ So müsse gerade jungen Leuten klar sein, dass Cannabis Veränderungen im Gehirn auslösen kann, die etwa Psychosen und Angststörungen zur Folge haben. Mehr Gelegenheitskonsumenten werde es sicher geben. Insgesamt erwartet der Experte der Fachstelle, die zum Caritasverband gehört, aber keine explodierenden Konsum-Zahlen: „Es fangen dann nicht alle an zu kiffen.“