Kommentar Politik hat Schutz des Igels in der Hand

Meinung | Krefeld · Der Rat entscheidet am Dienstag über das Verbot zum Einsatz von Mährobotern in Kleingartenanlagen. Gleichzeitig würdigt das Land den unermüdlichen Einsatz der Igelhilfe in Krefeld

Noch zu klein und zu schwach, um sicher über den Winter zu kommen. Brigitte Thevessen von Casa dei Riccio päppelt die Igel auf.

Foto: Ja/Jochmann, Dirk (dj)

Der Igel, ein früher weitverbreitetes stacheliges Wildtier in Gärten, Parks und Städten, steht erstmals auf der Roten Liste und seine Art ist damit offiziell in Westeuropa als gefährdet eingestuft. Um 33 Prozent ist die Population zurückgegangen. Durch die Zerstörung seiner Lebensräume, Intensivierung der Landwirtschaft – und den Einsatz von Mährobotern. Deren Einsatz verstümmelt die Tiere, die sich zusammenrollen bei Gefahr und nicht weglaufen.

Brigitte Thevessen vom Verein „Casa dei Riccio“ kann ein trauriges Lied davon singen. Besser gesagt, auch ein sehr wütendes. Denn seit Jahren warnt sie vor den Gefahren, wirbt für das Verbot des Einsatzes von Mährobotern, zumindest ab Beginn der Dunkelheit. Denn Igel sind nachtaktive Tiere, tagsüber schlafen sie. Welche Wunden die Mähroboter den kleinen Kerlen zufügen, sehen Brigitte Thevessen und die weiteren ehrenamtlichen Helfer jeden Tag, 365 Tage im Jahr. Manchmal können sie in der Tierklinik noch zusammengeflickt und mit entsprechender Behandlung durch Brigitte Thevessen gerettet werden, oftmals aber nicht. Auch Umweltgifte und die Klimaveränderung, die den natürlichen Winterzyklus der Tiere immer weiter nach hinten verschiebt, setzen den Tieren schwer zu.