Als erfahrener Reporter hatte man sich journalistisch nicht allzu viel versprochen von diesem Termin am Montag im Rathaus: Es würde ein paar nette Reden geben, man tauscht Geschenke aus, dann wird die Partnerschaftserklärung feierlich unterzeichnet und schließlich mit einem Glässchen Sekt angestoßen. Schöne Sache, aber halt auch viel Routine. Doch tatsächlich hatte dieser Termin so gar nichts routinemäßiges an sich. Sondern es wurde ein anrührender und denkwürdiger Festakt mit der Etablierung eines bislang nicht Dagewesenen: Einer Triple-Städtekooperation zwischen dem ukrainischen Kropyvnytskyi, Venlo und Krefeld.
Dass der Auftakt so schön gelang, dazu trugen vor allem die Gäste aus der Ukraine bei, mit ihrer Musik, ihrer Haltung, ihrem Mut. Und Oberbürgermeister Frank Meyer. Seine Ansprache war viel mehr als ein Grußwort, nämlich ein flammendes, fulminantes Plädoyer für die Unterstützung der Ukraine, für unsere Solidarität, für Menschlichkeit. Und für die Zurückweisung des verbrecherischen Angriffskrieges Russlands und seines wahnwitzigen Diktators. Wohl alle im historischen Ratssaal, auch diejenigen, die es politisch sonst eher nicht so mit Meyer haben, hatten das Gefühl: Eine bessere Rede kann man hier und heute nicht halten.