Krefelder Stadtgeschichte Nähe zum NS? Gutachten entlastet Albert Steeger

Krefeld · Der Heimatforscher und Museumsgründer darf wohl Namenspatron in Linn bleiben. Der Bonner Historiker Joachim Scholtyseck fand bei Steeger keine Anzeichen für Antisemitismus oder Rassismus im Dritten Reich. Das letzte Wort hat nun der Stadtrat.

Professor Joachim Scholtyseck (Mitte) stellte das Steeger-Gutachten im Rathaus mit OB Frank Meyer und dem Leiter des Stadtarchivs, Dr. Olaf Richter, vor.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

„Albert Steeger war gewiss kein Widerstandskämpfer – aber er war auch kein strammer Nazi“: Mit diesem Satz und einer gewissen Erleichterung hat Oberbürgermeister Frank Meyer am Montag im Rathaus die Quintessenz eines neuen wissenschaftlichen Gutachtens zur „Wissenschaftlichen Position und der gesellschaftlichen Rolle von Professor Albert Steeger (1885-1958)“ benannt, um dann daraus folgende Schlussfolgerung zu ziehen: „Wir können der Straßennamen-Kommission empfehlen, an der Benennung einer Straße in Linn nach Steeger festzuhalten.“ Meyer sagte weiter, dieser Fall sei ihm nicht nur deshalb so wichtig, weil Steeger ein so bedeutsamer Namenspatron für Krefeld sei, sondern weil er eben auch ein „leitender städtischer Mitarbeiter war“.