Die Zahl der Menschen ohne eigene Wohnung oder gar ohne Obdach nimmt deutschlandweit zu. Fast 40 000 Menschen leben auf der Straße; rund 263 000 haben in Deutschland kein festes Obdach. Das geht aus dem ersten Wohnungslosenbericht der Bundesregierung hervor. Geschätzt 200 obdachlose Menschen leben in Krefeld, doch die Dunkelziffer ist höher. Ludger Firneburg kann seriös keine genaue Zahl für Krefeld sagen. „Doch es ist bei uns an der Lutherstraße ein Anstieg zu beobachten“, sagt der Geschäftsführer der Diakonie. Im Zuge der Neuausrichtung der Wohnungslosenhilfe in Krefeld soll die ehemalige Notschlafstelle der Diakonie an der Lutherstraße 18 zu einem „deutlich vergrößerten Tagesaufenthalt umgebaut und qualitativ neu ausgerichtet“ werden.
Parallel zur geplanten Erweiterung und Sanierung der Obdachlosenunterkunft an der Feldstraße 45, wo die Übernachtungsmöglichkeiten in Krefeld inzwischen bereits zusammengefasst wurden, begann vor einem Jahr die Suche nach einer geeigneten Immobilie in Innenstadtlage für einen zentralen Tagestreff. Zwar gibt es schon seit Jahrzehnten den Tagestreff der Diakonie an der Lutherstraße, jahrelang gemeinsam mit der Beratungsstelle und der Notschlafstelle. Doch die städtische Immobilie ist alt, die bauliche Verhältnisse reichen bei weitem nicht aus für einen größeren, angemessenen Tagestreff.