Gedenktag „Wichtig, dass man darüber spricht“

Krefeld · Zum ersten Mal wurde in diesem Jahr der Krefelder Opfer des Holocaust im Rahmen der Yom HaShoah gedacht

Haben die Namen vorgelesen: Ratsfrau Ingeborg Müllers, Michael Gilad, früherer Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde, Sandra Franz von der NS-Dokumentationsstelle, Bürgermeisterin Gisela Klaer und die Schüler Ismail Oruc und Phillip Pawoudie (v.l.).

Foto: Ja/Jochmann, Dirk (dj)

Über 900 Krefelder wurden in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, deportiert und getötet. Anlässlich dieser Gräueltaten rief der Staat Israel im Jahr 1951 einen Gedenktag, den Yom HaShoah ins Leben. Ins Deutsche kann dieser mit „Tag des Gedenkens an die Opfer der Shoah“, sprich dem Holocaust übersetzt werden. Am Montag wurden um 12 Uhr zu Ehren der sechs Millionen Opfer und gegen das Vergessen erstmalig die Namen der Krefelder Juden vom Rathausbalkon vorgetragen, die der Shoah zum Opfer fielen.

„Ich finde es gut, dass es in Krefeld stattfindet. Es ist sehr wichtig, dass Schüler die Namen der Opfer vorlesen, denn nur so kann man die Erinnerung an die Tragödie weitergeben. Wenn man überhaupt nicht darüber spricht, wird das erlöschen“, äußert sich Michael Gilad, Nachfahre von Konzentrationslager-Inhaftierten und ehemaliger Vorsteher der jüdischen Gemeinde in Krefeld zum Gedenktag.