Kommentar Windkraft muss adeln

Meinung | Krefeld · Der Stillstand war jahrelang auf Bundesebene gewollt. Jetzt werden die Weichen für eine Energiewende neu gestellt – auch in Krefeld. Wind- und Sonnenenergieerzeugung muss die Bürger nicht mehr ärgern.

Photovoltaikanlagen, wie hier auf einem Haus an der Anrather Straße, und Windenergieräder produzieren erneuerbare Energie.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

In Sachen Windenergie und Photovoltaik ist Krefeld Entwicklungsland. Auf 140 Quadratkilometern Stadtgebiet stehen fünf veraltete Windräder, die 2001 genehmigt worden sind. Das ist 20 Jahre her. Seitdem: Stillstand. Zuletzt wurden vor zehn Jahren durch die Bezirksregierung als Aufsichtsbehörde neue Konzentrationsflächen nie bewilligt. So steht Krefeld als Stadt wie ein Symbol für fortschrittsfeindliche Energiepolitik und die verpasste Energiewende, die jetzt unter Hochdruck nachgeholt werden muss. Klar ist aber auch: Der Stadt kann man gar nicht viele Vorwürfe machen, weil der Photovoltaik-Boom von einst politisch durch geringere Förderung und dem Entschwinden der Produktion nach Asien zerstört wurde. Und Windräder politisch nie gewollt oder sogar verhindert wurden: zu teure Energie, zu kompliziert, zu ungeliebt im Lebensumfeld des Einzelnen. Krefeld als Teil des bevölkerungsreichen Nordrhein-Westfalen hat so dem nichtvorhandenen politischen Druck gerne nachgegeben.