Der Dampf steigt in der kalten Luft aus der stählernen Feldküche auf. Das militärische Gerät noch aus dem ehemaligen Arsenal der Nationalen Volksarmee sieht auf dem Grünstreifen des Südwalls zunächst aus wie ein Museumsstück am falschen Ort. Genauso wie der Unimog der Volkspolizei der längst verschwundenen DDR, der wenige Meter daneben Halt gemacht hat. Doch war ihr Erscheinen im Herzen Krefelds diesmal eher ein Zeichen von Barmherzigkeit, weniger von Zwang oder Gewalt. Der Zweck war hier ein rein ziviler, das wurde spätestens dann sichtbar, als der Blick in Richtung der Töpfe, Kellen und Kaffeekannen wanderte. Eine warme Festtags-Speise, quasi zur Mitnahme, wurde hier verschenkt. Wildragout mit Rotkohl und Spätzle oder Reis. Alles gratis, schnell serviert auf mehr als 200 Menütellern. Und das alles noch für die eine ganz besondere Zielgruppe: Die Menschen von der Straße.