Mouaz Orfali steht stellvertretend für eine Menge an Biografien, die sich an Krefelder Schulen derzeit über den zweiten Bildungsweg eine Karriere ermöglichen wollen. Der 23-Jährige stammt aus Syrien, brachte keine Deutschkenntnisse mit in seine neue Heimat. An einem Düsseldorfer Gymnasium fiel er prompt durch, wurde entlassen. Sein Sprachvermögen reichte nicht aus, um mit den an ihn gestellten Aufgaben umzugehen. Eine Ausbildung brach er außerdem ab. Am Abendgymnasium hat Orfali nun aber einen neuen Anlauf unternommen und kann mittlerweile in fließendem Deutsch über seine Erfahrungen berichten. „Ich möchte jetzt mein Fachabitur schaffen. Dann strebe ich ein Bundesfreiwilligenjahr an. Danach möchte ich Wirtschaftsrecht studieren und für die Stadt Krefeld oder Düsseldorf arbeiten“, erzählt der Syrer. Von null auf 100, sozusagen. „Das zeigt, welche Potenziale durch diese Schulformen möglich sind“, sagt Joachim Vosen, Leiter des Abendgymnasiums in Viersen und Krefeld.