Gegen Gewalt in der Partnerschaft Jede einzelne gerettete Frau zählt

Krefeld · 38 Jahre lang hat Martina Müller-West im Frauenhaus Krefeld gearbeitet und es die letzten zwölf Jahre geleitet. Trotz tausender Schicksale, die sie mit erlebt hat, hat sie nicht gehadert mit ihrer Arbeit. Was allein zählte, war der Sprung in die Freiheit für die Klientinnen und ihre Kinder.

Einfach war die Arbeit im Frauenhaus nicht, die Martina Müller-West 38 Jahre lang geleistet hat. Bereut hat sie ihre Berufswahl nie.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Ihr erster Professor an der Fachhochschule für Sozialpädagogik hatte ihr für ihr künftiges Berufsleben mit auf den Weg gegeben: „Wenn wir einem Menschen von 100 mit der Sozialarbeit helfen können, ist viel geschafft.“ Martina Müller-West kann sehr zufrieden sein. Die Leiterin des Frauenhauses hat Montag ihren letzten Arbeitstag – und somit Gelegenheit zu einem Rückblick auf 38 Jahre an diesem Ort und auf tausende Frauen, bedrohte oder misshandelte Frauen mit ihren Kindern, die dort Zuflucht vor ihren gewalttätigen Männern, Vätern, Brüdern oder Freunden gefunden oder tatkräftigen Rat in der Beratungsstelle gesucht haben. „40 bis 50 Prozent all dieser Frauen haben den Sprung in die Selbstständigkeit und aus der Krise geschafft“, erzählt sie. Eine Lebensbilanz, die sie sehr zufrieden stimmt.

Die neue digitale Welt macht den Schutz der Frauen schwieriger