Artenschwund Insektensammlung dokumentiert die Veränderungen der Artenvielfalt

Krefeld · Dem Entomologischen Verein mangelt es an Platz, für Nachlässe, millionenfache Originalproben und Weiterbildung. In der Wissenschaftsszene hingegen ist er weltweit ein Begriff.

Dr. Martin Sorg zeigt Hummelarten aus Krefeld und Umgebung, von denen mehr als die Hälfte schon ausgestorben ist.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Es vergeht inzwischen kein Tag, an dem weltweit Wissenschaftler in ihren eigenen Publikationen den Entomologischen Verein Krefeld (EVK) ein- bis zweimal täglich zitieren. Der hatte  über einen Zeitraum von 27 Jahren  lang einen starken Rückgang der Biomasse fliegender Insekten in 63 Gebieten mit unterschiedlichem Schutzstatus in Krefeld, NRW, Rheinland-Pfalz und in Brandenburg gemessen und 2017 in einer Studie veröffentlicht – und für ein weltweites Echo in Wissenschaft, Medien und Politik gesorgt.  Denn danach ist von 1989 bis 2016 die Gesamtmenge an fliegenden Insekten um knapp 77 Prozent zurückgegangen. Seitdem häufen sich die Wissenschaftspreise und Einladungen zu großen Fachkongressen.  Am 27. April wird den Autoren der Studie, Dr. Andreas  Müller, Heinz Schwan, Dr. Martin Sorg und Werner Stenmans die Stadtehrenplakette der Stadt Krefeld verliehen.

Mehr als zwei Millionen Insektenpräparate aus 200 Jahren