Es gibt Menschen, die tragen Briefmarken oder alte Bücher zusammen. Norbert Jachtmann hat ein ausgefalleneres Hobby. Er sammelt Sonnenfinsternisse, also die seltenen Vorkommnisse, wenn sich der Mond genau zwischen Erde und Sonne befindet, er die Sonne verdeckt und die Erde dunkelt wird. Das heißt genau: Er besucht, wann immer es für ihn möglich ist, das oftmals nur wenige Sekunden dauernde Naturphänomen in der ganzen Welt. Manche Sonnenfinsternisse dauern 60 Sekunden, andere bis zu sechseinhalb Minuten. Der Kirchenmusiker von St. Christophorus kommt auf bisher zusammengerechnete 21,26 Minuten. Die „Rangliste“ wird im Internet registriert. Es gibt dort Leute, die viel mehr Zeit aufweisen können. „Infiziert wurde ich für mein Hobby bei der deutschen Sonnenfinsternis (SoFi) im August 1999“, berichtet Jachtmann. „Ich war zu Hause in Krefeld, konnte damals aber noch nicht den Naturschauspielen nachreisen. Die Kinder waren zu klein. Ich fühlte mich damals wie heute dem lieben Gott ein stückweit näher.“