In Krefeld fallen pro Jahr mehr als 115 000 Tonnen Abfall an, laut Abfallwirtschaftskonzept. 40 Prozent davon sind wiederverwertbar: Von Bioabfall über Altglas und -metall bis hin zu Elektrogeräten und Alttextilien. 12,5 Millionen Tonnen sind es deutschlandweit. 5,8 Millionen Tonnen davon nur Textilien. Zehn Prozent der globalen Emissionen fallen allein in der Textilproduktion an. Um Rohstoffe zu schonen, den Planeten vor gefährlichen Schadstoffen zu schützen und das Übermaß einzugrenzen, hat die EU einen Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft erarbeitet. Längst überfällig. Wer einmal die Riesenmüllberge von giftigem Elektro-Schrott in Ghana, Fast-Fashion-Kleidung in der Atacama-Wüste und verseuchte Strände, Flüsse und Meeresgebiete voller Plastikreste gesehen hat, ahnt, dass die Erde zu einer Müllhalde verkommt.
Dass Nachhaltigkeit und Klimaschutz nicht – wie irrtümlich befürchtet – Verzicht bedeuten, sondern im Gegenteil Wertschöpfung sind, Geld sparen, Natur bewahren und damit auch den Menschen schützen, kommt bislang bei der Diskussion darüber immer noch viel zu kurz. Erst recht, wenn nur der soziale Aspekt von Secondhand in den Vordergrund gestellt wird. Alleine der Begriff „Sozialkaufhaus“ hat das Potenzial, die Kunden dort zu stigmatisieren.