Auto Der Twizy: Schnell, klein und elektrisch

Krefeld · Das elektrische Quad erfreut sich immer größerer Beliebtheit. 70 bis 80 Kilometer weit kommt man mit einer „Tankfüllung“ aus der Steckdose. Hans Bols hat jetzt in Krefeld ein Treffen für Fans des Gefährts organisiert.

Hans Bols will seinen Twizy nicht mehr missen. Das Gefährt verfügt über elf Pferdestärken.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Hans Bols bezeichnet sein Fahrzeug gerne als geprüftes Hochleistungs-Spielzeug mit riesigem Spaßfaktor. Dabei ist es klein. Vier davon passen auf einen Parkplatz, was – besonders in Innenstädten – Vorteile hat. Außerdem ist es ein futuristisch anmutender Hingucker, nicht nur, wenn es beim Anfahren an der Ampel einen Porsche stehen lässt. Die Rede ist von einem Twizy der Marke Renault mit „13 Kilowatt Power inside“. Bald gibt es das Rheinische Twizy Treffen, denn der Flitzer hat eine Fangemeinde.

Es ist kein Auto, es ist ein Quad, ein kleines vollelektrisches Kraftfahrzeug für zwei Personen mit vier Rädern, das der 60-Jährige fährt. „Ich habe ihn auf der Straße gesehen, bin Probe gefahren und war infiziert“, erzählt Bols, lacht und ergänzt: „Es macht einen Heidenspaß, ein hochtouriges Fahrzeug stehen zu lassen. Doch die Freude dauert nicht lange, dann sind sie auf und davon.“ Nach dem fulminanten Start kann der kleine Twizy mit seinen 11 PS nicht mehr mithalten. Braucht und soll er ja auch nicht. Die Fans des kleinen Flitzers schätzen ihn auch als „Einstiegsdroge für E-Mobilität“, wie der Halter sagt. „Ich habe ihn 2014 aus Überzeugung gekauft und fahre ihn immer. Mein Erstwagen steht sich die Reifen in der Garage platt. 7000 bis 10 000 Euro muss man für einen Twizy bezahlen. Die kleinen Folgekosten relativieren den Preis. Es gibt verschiedene Versionen mit und ohne Scherentüren und mit und ohne Fenster. Auf jeden Fall aber mit Airbag.“

Das Fahrzeug hat Türen,
aber keine Fenster

Bols’ Spaßfaktor hat Türen, aber keine Fenster. „Wenn der Regen von der Seite kommt, ist das Pech, denn Heizung ist nicht vorgesehen. Ansonsten hilft eine wärmende Winterjacke.“ Zwei Personen passten hintereinander hinein, auch große, betont er im Hinblick auf seine Statur.

Bols sagt auch, dass er einen Blick für Twizys im Straßenverkehr bekommen hat und für Steckdosen. „Grundsätzlich reicht eine normale Haushaltssteckdose. Eine Ladung kostet etwa 1,50 Euro und reicht für 70 bis 80 Kilometer und drei Stunden.“ Es sei jedoch die Regel, dass der Twizy nach zwei Stunden wieder an die Steckdose kommt. „Ich schaffe Krefeld-München in drei Tagen“, sagt der Fan des kleinen Gefährts und schmunzelt. „Ich möchte es nicht mehr missen.“ Denn: „Es knattert nicht, stinkt nicht und macht Spaß ohne Ende.“ Er ist von Elektromobilität überzeugt. „Wir predigen aber nicht mehr von Verbrauch, Feinstaub und CO2-Belastung. Wir wollen keinen mehr überzeugen.“ In das „Wir“ bezieht er die Twizy-Fangemeinde ein. „Wir sind eine Interessengemeinschaft oder eher eine Familie, die sich regemäßig zum Fachsimpeln beim Bäcker in Hilden trifft. Dort starten wir zu gemeinsamen Ausfahrten oder pflegen den Informationsaustausch rund um den kleinen Flitzer. Vom Spureneinstellen bis zum Bremsenworkshop und weiteren Tipps und Tricks ist alles dabei.“

Jetzt findet das Rheinische-Twizy-Treffen in Krefeld statt. Von Freitag, 17., bis Sonntag, 19. Mai, steht der fahrbare Spaßfaktor im Mittelpunkt. Bols: „Ich bilde gemeinsam mit Florian Schnoeder und Sebastian Kreiten das Organisationsteam. Bei der Zusammenkunft geht es um gemeinsame Ausfahrten. Es gibt auch Preise für die weiteste Anfahrt oder den höchsten Kilometerstand. Einer hat sogar einen Wohnwagen an den Kleinen gehängt.“ Es werde viel Spaß geben, da ist sich der Organisator sicher. Und eine Nachtfahrt durch Krefeld, um den Kreisel Friedrichsplatz  und über den Ostwall. „Alle können uns dann sehen, aber nicht hören, denn wir machen keinen Krach.“

Und nochmal zurück zum Parken: „In Krefeld gestatten einige Politessen das Parken quer in der Lücke, andere nicht. Immer gibt es Unsicherheit.“