Wirtschaft Je wilder, desto schöner: Tobias Köhns Liebe zum Holz

Der Krefelder hat in Ossum ein Sägewerk-Unternehmen gegründet und legt im Mai los

Tobias Köhn und sein beeindruckender Holzbestand auf seinem Bauernhof.

Foto: Ja/Jochmann, Dirk (dj)

Was ist eigentlich aus den gefällten Roteichen aus dem Krefelder Stadtwald geschehen, die im Herbst immer ihr leuchtend rotes Blättergewand präsentierten? Tobias Köhn kennt die Antwort. Er hat die Baumstämme bei sich auf dem Polter seines Sägewerkes und Holzhandels liegen. Purer Zufall, wie er erzählt. Doch er wollte diese prächtigen Erscheinungen, die jeder in Krefeld Aufgewachsene auf der Stadtwaldwiese noch in Erinnerung hat, nicht dem Schredder oder gar dem Feuer überlassen. Drei Roteichen hat er nun bei sich gelagert, in sechs Hälfte geschnitten. „Jeder Krefelder kennt sie, hat eine Verbindung zu ihnen. Vielleicht werde ich eine Kollektion mit Frühstücksbrettern daraus machen“, lässt der 33-Jährige den Autor dieser Zeilen wissen. Die genauen Koordinaten des früheren Standortes würde er dann gleich im Holz mit verewigen. Mit einer Kodierung für digitale Anwendungen. Die exakte Herkunft seiner Produkte ist ihm ein besonderes Anliegen. Zeigen, wo der Baum gestanden hat, was er erlebt hat. So bekomme man eine viel bessere Verbindung zum späteren Möbelstück. Ob stumpfgenau, im näheren Umkreis oder in welchem Waldstück – Tobias Köhn macht sich die Mühe den Ursprung nach bestem Wissen auszuweisen. Die Geschichte des Holzes nachempfinden. Ein ganz spezieller Ansatz.