Es gibt Opern, die sich auf den Spielplänen der Theater nie wirklich durchgesetzt haben. Zu ihnen gehört „Die Perlenfischer“ von Georges Bizet. Während ein anderes Werk des Komponisten, „Carmen“, heute noch zu den meist gespielten Opern in Deutschland zählt, liegen „Die Perlenfischer“ seit ihrer Uraufführung 1863 weit zurück. Dabei enthält das Stück des damals gerade erst 25-jährigen Bizet eine faszinierende Musik mit exotischem Kolorit und schillernden Klangfarben.
Darüber hinaus gibt es ein Freundschaftsduett für Tenor und Bariton, das mit seiner wunderschönen Melodie Ohrwurmcharakter bekommen hat und so das übrige Werk vor der völligen Vergessenheit bewahrt hat. Deutlich schwächer ist das Libretto, das eine banale, auf Ceylon (heute Sri Lanka) angesiedelte, Geschichte erzählt. Es geht um die nicht näher definierte Gruppe von Perlenfischern, die für ihre gefährliche Tätigkeit, die mit Perlen versehenen Muscheln aus dem Meer zu holen, auf göttliche Hilfe angewiesen sind. Für diese soll eine in Keuschheit lebende Priesterin mit ihren Gebeten sorgen.