Kommentar zu Stabsstellen-Kritik Fördern und fordern

Meinung | Krefeld · Aufgaben werden immer mehr und müssen kurzfristiger bewältigt werden. Und immer mehr Aufgaben werden von Bund und Land an die Kommunen übertragen

Thomas Brockers ist der neue Innenstadtkoordinator, für den eine neue Stabsstelle gegründet wurde.

Foto: wz/Stadt Krefeld

Einige Stabsstellen in der Stadtverwaltung, ein ordentlicher Stellenaufwuchs noch dazu: Die Krefelder Verwaltung wird in der Tat immer größer, trotz immer belasteterer Kassen auch vor Ort. Das mag sich gut für einen flotten Spruch eignen, aber zur Wahrheit gehört: Die Aufgaben in den Kommunen werden immer mehr, sie werden komplexer, sie müssen kurzfristiger bewältigt werden, und sie sind gewaltig: Integration von immer mehr Geflüchteten, Wärmewende, Klimawende, sterbende Innenstädte, Wirtschaftspolitik in steter Konkurrenz zu anderen Städten im dicht besiedelten Nordrhein-Westfalen – das und noch viel mehr kommt zusammen, weil immer mehr Aufgaben von Bund und Land an die Kommunen gegeben werden. Unter dem Motto: Schaut zu, wie ihr das gestemmt bekommt. Und: Wie wir das finanzieren, klären wir später. So scheint ein ordentlicher Stellenaufwuchs und die schnelle Bündelung der Kräfte bei besonderen Themenlagen oft reine Notwehr zu sein, um die gestiegenen Ansprüche auch nach außen hin deutlich zu machen.

Aber klar ist auch: Niemand muss deswegen ständig wehklagen. Oft sind Städte besonders erfolgreich, die besonders erfindungsreich sind. Die Wege suchen, die weniger kosten, aber schneller ans Ziel führen. Die besonders opulente Zahl an Mitarbeitern in der Stabsstelle Klima etwa wird man noch mit besonderen Ergebnissen rechtfertigen müssen.