Die Tür zum Verhandlungssaal geht auf. Der Angeklagte wird hereingeführt. Er versucht erst gar nicht sein Gesicht zu verdecken. Drei Fernsehkameras, weitere Objektive und Handys sind auf ihn gerichtet. Er weicht nicht aus, schaut in die Kameras. Blicke aus dem Publikum treffen ihn, das in kleinerer Anzahl im Landgericht Krefeld erschienen ist. Und doch dürften noch viel mehr Augenpaare auf ihn schauen: Eltern, Mitschüler, Lehrer, die wissen wollen, was in diesem Mann vorgeht, dem versuchter und vollendeter schwerer sexueller Missbrauch in insgesamt vier Fällen vorgeworfen wird. Die Staatsanwaltschaft Krefeld hat den 1998 in Krefeld Geborenen angeklagt. Die Taten ereigneten sich im vergangenen November und lösten Entsetzen und eine Debatte über Sicherheit an Schulen aus. Vier Jungen im Alter von sechs bis neun Jahren wurden demnach zu seinen Opfern. Einen Grundschüler verfolgte er im Bus bis zu einem Spielplatz nahe des Insterburger Platzes. Der Geschädigte aber konnte schreiend fliehen, nachdem der Mann ihn gebeten hatte, die Schuhe und Strümpfe auszuziehen. Drei andere Jungen sprach er zwei Wochen später am 20. November auf Toiletten der Paul-Gerhard-Schule und Johansenschule an. In einem Fall blieb es beim bloßen Versuch, weil das Kind entkommen konnte. In zwei Fällen jedoch kam es zu sexuellen Handlungen, so die Staatsanwaltschaft.
Landgericht Krefeld Missbrauchsvorwurf: Angeklagter wird in Psychiatrie eingewiesen
Zum Prozessauftakt lehnt der Krefelder, der im November Grundschüler sexuell missbraucht haben soll, eine Aussage ab
25.04.2025
, 18:50 Uhr