Das hat schon was Magisches, wenn im Opernhaus wie aus dem Nichts die Musik erklingt. Wenn sich die ersten Töne einer Oper aus dem Orchestergraben emporheben und sich ihren Weg zum Zuschauerraum bahnen, wenn dann auch noch der Gesang von der Bühne sich wie das Selbstverständlichste der Welt mit den Klangwellen aus dem Graben mischt, entsteht ein ganz besonderes Faszinosum. Etwas, was es so vielleicht nur in der Oper gibt. Alles pur, rein, nur durch die Akustik des Raumes zusammengehalten – und wenn es gut läuft, doch so perfekt und klangvoll, wie selbst die teuerste High-End-HiFi-Anlage niemals reproduzieren könnte.
Die WZ besuchte eine Bühnenorchesterprobe
Doch wie fühlt es sich an, inmitten dieses „Maschinenraums“ der Musik zu sein, dort unten im Orchestergraben? Wie tönt es da, wie ist die Perspektive dort unten und vor allem, wie kann man dieser Magie auf die Spuren kommen? Ist man nicht selbst Musiker oder gar Dirigent, stehen die Chancen eher schlecht, einmal dort Mäuschen spielen zu dürfen. Es bleibt gewiss der neugierige Blick von oben, über die Brüstung in den Schlund des Klangs. Und das ist auch schon beeindruckend genug. Um herauszufinden, wie es dort unten wirklich ist, durfte die WZ bei einer sogenannten Bühnenorchesterprobe (BO) mit in den Graben und den Niederrheinischen Sinfonikern unter ihrem Generalmusikdirektor Mihkel Kütson ganz nah bei der Arbeit zuschauen und zuhören.