Denkmalschutz in Krefeld Beim Abriss des „Sommerhauses“ diente das Bayer-Casino als Vorbild

Hohenbudberg · Nach dem Abriss des „Sommerhauses“ der Seidenbarone: Im Krefelder Kultur- und Denkmalausschuss kamen neue Erkenntnisse zum „Fast“-Denkmal in Hohenbudberg auf den Tisch.

Vom „Sommerhaus“ an der Dorfstraße 2 ist nur noch Schutt übrig – im Hintergrund die denkmalgeschützte Kirche St. Matthias.

Foto: Ja/Jochmann, Dirk (dj)

Es war also ein „Fast“-Denkmal? Der von der Stadt genehmigte Abriss (die WZ berichtete) des sogenannten „Sommerhauses“ in Hohenbudberg – ein historisches Gebäude aus den 1870ern, in dem sich früher die Prominenz Krefelds zur Sommerfrische traf – durch den Eigentümer Covestro erhitzt weiterhin die Gemüter. Dies war auch im Kultur- und Denkmalausschuss spürbar. Statements von Christoph Tölke (Wistadt.org) und von Julia Obladen-Kauder (Kulturrat) machten mehrere Kritikpunkte deutlich – vor allem aber auch die Sorge, dass eine „derartige Verfahrensweise künftig Mode machen“ könnte. „Die Stadt Krefeld hat als Kreisfreie Stadt im Denkmalschutzgesetz deutlich mehr Kompetenzen erhalten“, betonte Obladen-Kauder und konstatierte, dass mehr agiert, statt reagiert werden müsse. Es gäbe genug Expertise in der Stadt (im Ausschuss) auf den zurückgegriffen werden könne. Tölke apostrophierte unter anderem, dass ihm die Sorge umtreibe, dass „Pauschal auf Vorrat“ abgerissen werde, auch wenn man noch nicht wisse, was mit einem Areal künftig passiert. Tatsächlich, so die Stadt Krefeld, seien „nach aktuellem Stand die genauen Absichten des Eigentümers (Covestro) bezüglich der zukünftigen Nutzung des Grundstücks nicht bekannt.“