Da ist Melancholie – das spürt man in den Arbeiten, die bisweilen in bedeutende poetische Höhen emporzusteigen vermögen. Wer weiß schon, wohin der Weg noch geht bei einem just 30-Jährigen. Man muss sich nur mit offenen Augen mit dem Œuvre des 1992 geborenen Berliners Jonas Habrich befassen und der Betrachter, der Erspürer der Schwingungen, merkt sogleich, welcher fragile, tiefsinnige und dann aber auch federleichte Geist hier seinen Weg des Ausdrucks sucht. Man denke an Habrichs Arbeit „Schlussmarsch“ aus 2020, die jene pierrothafte Ambivalenz zwischen Lachen und Weinen auf den Punkt bringt. Eine Installation, bei der ein lose niedergelegtes Clownskostüm auf die veränderte Eingangssequenz des Songs „Death of a Clown“ von The Kinks trifft. Aber diesmal steht – wie auch schon mehrfach zuvor – Wort, Schrift und dessen Ebenen als Komposition und Bedeutung zugleich, im Vordergrund.
Kunst in Krefeld Blicke auf poetische Plakate
Krefeld · Berliner Künstler Jonas Habrich stellt in der Pförtnerloge aus – ein würdiges Finale einer kuratorischen Ära in Krefeld.
16.12.2022
, 18:09 Uhr