Kunstblut schmeckt nicht so gut, es ist vielleicht besser, stattdessen Ketchup zu nehmen – auch das ist eine vielleicht nur marginale, aber charmante Erfahrung, die junge Menschen zwischen acht und 12 Jahre im Rahmen des Stadtkindermusicals machen können. Denn bei dem partizipativen Jugendtheaterprojekt am Kresch-Theater wurde es schon irgendwie auch blutig. Immerhin spielt das Stück „Mit Biss!“ im „Vampir Milieu“, wie es mit Augenzwinkern in der Ankündigung heißt. Genauer gesagt auf einem Internat zwischen Werwölfen und Vampiren – ein beliebtes, oft auch in der Jugendliteratur genutztes Sujet und schön schräg passend, um durchaus auch Themen wie „Anders sein, Freundschaft und Selbstbewusstsein“ in eine mythische Umrahmung zu packen.
Wie besonders es ist, wenn man die Chance bekommt, sich in der Vielfalt der künstlerischen Ausdrucksformen zwischen Gesang, Schauspiel und Tanz, wie es auch das Musical als Genre bietet, auszuprobieren, erfuhr die Leiterin des Stadtkindermusicals, Michaela Christl am eigenen Leib. Die aus Linz stammende Musicaldarstellerin, Schauspielerin und Co. wurde schon als Kind von ihren Eltern gefördert und kann auf diese und ihre lange professionelle Erfahrung auf der Bühne zurückgreifen, um für junge Menschen eine „Ermöglicherin“ zu sein. Jemand, der ihnen Pfade in die Welt des Theaters eröffnet, Erlebnisse mit ihnen gestaltet, selbst aktiv zu werden. Sich zu bewegen, spielen, vielleicht sogar singen und tanzen. Etwas, was gerade in der entbehrungsreichen Zeit der Corona-Lockdowns kaum möglich war. Aber selbst als nur digitale Treffen realisierbar waren, gelang Christl, die zudem auch ausgebildete Pädagogin ist, mit ihrer aktuell aus 11 Kindern bestehenden Gruppe das Theater-Feuer am Lodern zu halten. Man arbeitete weiter am gemeinsamen Stück.