Man rechnet nicht mit ihr. Weder mit der wunderschönen, ja im besten Sinne romantischen, neogotischen – das heißt die Stilmittel der Epoche zitierenden – Kapelle hinterm Josefshaus, noch mit der dort auf der Chorempore stehenden Orgel. Das Gebäude, das heute als Altenheim dient, wurde 1885 zunächst als Samt- und Seidenfabrik erbaut, fünf Jahre später für die damaligen Schwestern der „Cellitinnen zur Heiligen Maria“ hergerichtet. Schließlich entstand 1894 die Kapelle, die eine wandelvolle Geschichte hinter sich hat und etwas versteckt hinter den Häuserfassaden was Verwunschenes hat. Vielleicht mag auch mit diesem Umstand das Schicksal der dortigen Orgel zusammenhängen, die von dem Lauf der Geschichte fast ein bisschen vergessen scheint. Guter Grund dieses versteckte Instrument in unserer kleinen WZ-Serie über eher besondere und ungewöhnliche Orgeln der Stadt vorzustellen. Immerhin ist die Orgel 2021 Instrument des Jahres.