Jedes Mal, wenn man sich dem Deutschen Messingmuseum für angewandte Kunst in Krefeld nähert, wundert man sich. Einerseits darüber, wie es sein kann, dass ein Museum derart versteckt in einem Gewerbegebiet – Medienstraße 35 lautet die genaue Adresse – residiert und andererseits über die wunderbaren Schätze aus der Alltagskultur etlicher Jahrhunderte, die dort glänzend restauriert verwahrt, erforscht und ausgestellt werden. Vielleicht wundert man sich auch ein wenig darüber, wie sehr doch Kunsthandwerk und Design aus Messing das gesamte Leben der Menschen früher durchdrang; vorausgesetzt diese konnten sich den Glanz leisten. Auch ein wenig wundern darf man sich, dass kunstvolle Exponate, die mehrere Jahrhunderte und gewiss so manchen Krieg überdauerten, derart rein und fein wiederhergestellt werden können, dass sie aussehen, als wären sie gerade erst gestern aus der Manufaktur gekommen.