Ausstellung in Krefeld Ein Restaurator, der zugleich auch selbst Künstler war

Krefeld · Krefelder Kunstverein zeigt Werke Siegfried Cremers, der in den 50er- und 60er-Jahren am Kaiser-Wilhelm-Museum wirkte.

Heribert Schäfers (li.), Peter Josteit und Kunstvereins-Vorsitzende Rosemarie Voßen in der Cremer-Ausstellung.

Foto: Andreas Bischof

Siegfried Cremer hatte sie alle in der Hand – vermutlich hat er sogar an einigen rumgefummelt. An den avantgardistischen Kunstwerken, die seinerzeit Dank des Kaiser-Wilhelm-Museum-Direktors Paul Wember in Krefeld der Nachkriegsjahre zu erleben waren. Dies qua seines Berufes. Denn der 1929 geborene, in Münster auch zum Bildhauer und Maler ausgebildete Dortmunder war in den Jahren 1955 bis 1964 Restaurator am KWM. Verantwortlich für die „Instandhaltung“ jener Kunst, die in dieser spannenden Zeit in Krefeld und auch überregional für so manche Furore sorgte. Verrückte Bewegungskunst aus Schrott etwa, wie Tinguely, minimalistische Farbkompositionen mit Tiefsinn, wie von Yves Klein und Konsorten – um nur zwei Namen zu nennen – gingen durch seine Restauratoren-Hände. Und sie gingen durch seinen Geist.