Es ist naheliegend, dass Menschen, die sich entscheiden, Kirchenmusiker zu werden, der Religion, dem Glauben zumindest nicht ablehnend begegnen sollten. Doch allzu häufig dürfte es dennoch nicht vorkommen, dass am Anfang des Berufswunsches sogar so etwas wie ein transzendentes Erlebnis steht. Die Südkoreanerin Sun Young Hwang, die neue Kantorin an der Friedenskirche, berichtet indes von genau so einem Moment in ihrem Leben, dass dazu führte, dass sie sich entschied, Kirchenmusik studieren zu wollen. Die strenggläubige Musikerin erzählt im Gespräch mit der WZ erst davon, dass sie schon mit fünf Jahren begann Klavier zu spielen. Gebürtig in Seoul, Südkorea, begleitete sie bereits im Alter von elf Jahren Gottesdienste. Sie wollte aber zunächst klassische Pianistin werden. Aber dann kam jener Tag: „Als ich 21 Jahre alt war, habe ich den echten Gott getroffen, im Gottesdienst“, schildert sie. Sie fühlte sich plötzlich „richtig“ und „befreit“, berichtet sie von dem für sie intensiven Erlebnis. Sie habe während es Erlebnisses geweint, wohl vor Überwältigung. Das war der Startschuss für Sun Young Hwangs Weg als Kirchenmusikerin; genauer gesagt evangelische Kirchenmusikerin. Auch der Wunsch ihrer Mutter sei gewesen, dass die Tochter durch die Musik „Gott preise“. Eine tiefgläubige Familie also.