Theater Krefeld und Mönchengladbach „Eine Volksfeindin“ – das Publikum darf mitreden

Krefeld · Die am Theater gezeigte Version von Henrik Ibsens Drama „Ein Volksfeind“ ist in mehrfacher Hinsicht besonders. Unter anderem macht man aus einem Arzt eine Ärztin, also ist die Hauptprotagonistin hier eine „Volksfeindin“.

 Helena Gossmann als Dr. Katharina Stockmann (v.r.) im Gespräch mit ihrem Schwiegervater Morten Kiil (gespielt von Michael Grosse).

Helena Gossmann als Dr. Katharina Stockmann (v.r.) im Gespräch mit ihrem Schwiegervater Morten Kiil (gespielt von Michael Grosse).

Foto: Matthias Stutte

Es kommt nicht alle Tage vor, dass im Theater das Publikum plötzlich Teil des Geschehens werden darf. Ist die sogenannte „Vierte Wand“ – obzwar nur imaginär zwischen Bühne und Publikum – schon längst gefallen, dies mehrfach, so bleibt es schon noch eine Besonderheit, wenn Besucher in ein Stück auf diese oder jene Weise eingebunden werden. Begegnet es Rezipienten beispielsweise bei Performances oder im Rahmen zeitgenössischen Tanzes inzwischen wirklich recht regelmäßig, dass das Publikum Teil der Aktion wird, häufig sogar mit auf der Bühne sitzt, so ist diese Praxis vor allem im – nennen wir es „traditionellen“ – Schauspiel kein konstant gelebter Alltag. Wenngleich es natürlich immer wieder sehr eindrucksvolle Beispiele gab und dafür immer wieder auch gibt.