Zeitgenössischer Tanz in Krefeld Emanuele Soavi begeistert bei „Move!“

Krefeld · Der Kölner Choreograf Emanuele Soavi präsentierte in der Fabrik Heeder einen bemerkenswerten Doppelabend aus Musik, Bewegung und Zeitlupen-Ästhetik – zwischen Matratzentanz sowie japanischem Butoh mit mythischer Musen-Figur.

Im ersten Teil des Doppelabends spielt eine Matratze und der Song „Stormy Weather“ die Rolle des „Katalysators“.

Foto: Martin Rottenkolber

In der Arie der Morgana am Anfang des dritten Aktes von Händels Oper „Alcina“ erklingen in feinste, schmachtend-traurige Töne gesetzt Worte, die sinngemäß so zu übersetzen sind: „O glaubt meinem Schmerz, grausame, teure Augen! Euch nur ersehnt mein Herz, schmachtend in Liebesleid.“ – und weiter: „Wenn weinend ihr mich schaut, wenn ich mein Heil euch nenne, so übt ihr, wenn ihr misstraut, zu schnöde Grausamkeit.“ Mehr muss man eigentlich zu dem tiefgreifend emotionalen Finale des Doppelabends „Stormsongs“ kaum sagen. Wobei hier ging es weniger um die Barockoper selbst, als um eine kunstvolle Verschmelzung von Musik und Bewegung, von Bildern und Tönen im Rahmen zeitgenössischen Tanzes, die Kölner Choreograf Emanuele Soavi – in Krefeld ein bekannter Gast – in zwei bemerkenswerten Arbeiten dem Krefelder „Move!“-Publikum präsentierte.