Wussten Sie, dass es eine „Krefeld Sonate“ gibt? Es perlt erst ein wenig wie eine „Arabesque“ von Debussy, dann auf einmal erinnert man sich fast an klassizistische Töne, bevor es wieder nach einem satt gespielten Song in einer leicht verrauchten eleganten Bar klingt, der Pianist improvisiert recht kunstvoll. Es schleichen sich Passagen mit jazziger Verve ein, Passagen, die ganz in bester Neo-Klassik-Manier auf Spuren von Filmmusik wandeln. Auch wenn es so eine Bar, mit einem Bar-Pianisten in Krefeld nicht mehr gibt und das Klavier in diesem Fall in einem Studio steht, der 100 Jahre alte Bechstein-Flügel, auf dem Erik Schmid seine musikalischen Gedanken in seine Finger fließen lässt, sorgt für eine ganz spezielle Stimmung. Locker von der Leber weg wirkt sein Spiel, flockig, mal auch etwas expressiver, ja fast ein wenig bedrohlich.