„Zuschauen, Entspannen, Mitdenken – alles, was ich sage, meine ich auch so“, gibt Florian Schroeder am Sonntagabend in der coronareduziert ausverkauften Kulturfabrik als Motto aus. Und flunkert dabei gehörig. Mit scharfer Zunge seziert er zweieinhalb Stunden lang die politische und soziale Lage in Deutschland: unverblümt, knallhart und fernab von Political Correctness. Nichts und niemand ist vor ihm sicher. Schroeder ist eines der größten Talente der politischen Kabarettszene. Das zeigt sich schon an seiner beruflichen Vielfalt, die er außerdem als Autor, Kolumnist, Fernseh- und Hörfunkmoderator und nicht zuletzt als glänzender Parodist auslebt. Aber er stresst auch sein Publikum, weil sein Stakkato an Wortfülle und Wortgewalt das Publikum so zum Mitdenken fordert, dass kaum Zeit zum Lachen und Nachwirken bleibt. Er spricht ohne Punkt und Komma und man hat das Gefühl, er möchte sich bei seinen nur so sprudelnden Ideen noch sprachlich überholen.