Theater Krefeld und Mönchengladbach Krefelder Historiengemälde mit Bandoneon als Ballett

Krefeld · Bejubelte Ballettpremiere „Seide – Band – Bandoneon“ zum Stadtjubiläum in Krefeld folgte auf festliche Bandoneonpreisverleihung an Omar Massa.

Eine der zentralen Szenen des North-Balletts: „Heinrich Band“ feiert die Erfindung seines Instruments.

Foto: Matthias Stutte

Man könnte triftig darüber sinnieren, in welchem Augenblick das Bandoneon eine Seele eingehaucht bekam. Jene melancholische Seele voller Schmerz und Leidenschaft, die doch ganz und gar in dem Instrument angelegt scheint. War es schon zu dem Zeitpunkt, als der Krefelder Heinrich Band an dem Instrument herumbastelte, noch bevor das Kind einen Namen hatte? Oder war es während der Überfahrt nach Argentinien, als ein einsamer Reisender seinen Herz-Welt-Hoffnungs-Schmerz in die Knöpfe des Bandoneons drückte. War es im Bordell mit dem ersten Tango oder als der Großmeister Piazzolla seine von Bach geschulten Melodien in das Instrument flößte? Alles Klischee? Unstrittig ist: Das Instrument hat eine Seele und kann – das passt zu Pfingsten – Interpreten und Zuhörer zugleich mit Leidenschaft beseelen, entflammen. Wie geschehen an einem bemerkenswerten Abend im Theater Krefeld.