Auf dem von Millionen Touristen abgenutzten Böden der Lagunenstadt gingen zwischenzeitlich kaum Schritte. Das Gedränge in Venedigs engen Gassen – jener Stadt, die immer zwischen altem Glanz und Niedergang, zwischen Licht und Dunkel, prallem Leben und Tod balanciert – wich einer ambivalenten Ruhe, einer Leere. Die Pandemie fegte die Straßen aus, leider anders und realer als die ahnungsvollen Bilder in Viscontis „Der Tod in Venedig“. Just in dieser Zeit der Leere gab es einen Krefelder, der dort ein Vierteljahr auf eine ganz spezielle Spurensuche ging, mit einem Objektiv in der Hand und Glimmer – auch als Mica bekannt – in der Tasche. Der Mann ist der in Krefeld lebende Künstler Thomas Pöhler, City Artist 2020, dessen besondere fotografische Arbeiten derzeit in der Villa Goecke von Ralph Kleinsimlinghaus zu sehen sind.