Sie feiern 90. Geburtstag. Ein beachtliches Alter – und dennoch sind sie kein bisschen alt oder gar altbacken. Im Gegenteil. Alles begann als „philharmonisches Orchester der Farbenfabriken Bayer Uerdingen“ 1932 – ein waschechtes Werksorchester waren sie damals, jenes Ensemble, das man inzwischen als die Covestro-Symphoniker kennt. Denn seit 2018 wird das traditionsreiche Bayer-Orchester durch die Covestro AG gesponsert. Ein sehr beachtliches Liebhaberorchester sind sie heute, bei dem aber durchaus die Hälfte der Instrumentalisten auch beruflich Musiker sind, was man ihrem Klang anhört; und sie haben eine lange Geschichte hinter sich.
Von der Phase als reines Werksorchester für die Umrahmung festlicher Anlässe bis in die späten 1950er heraus entwickelte man sich ab 1960 bis 1979 unter dem Leiter Hans Hombergen zu einem „richtigen“ Symphonieorchester, das begann Konzerte zu geben. In einem weiteren Schritt unter John Bells musikalischer Leitung kam es zu einer „Phase der Professionalisierung“, wie es das Orchester selbst beschreibt. Man spielte später auch unter Lothar Knepper (1996 bis 2007) sogar Brahms – wohl eine der großen Herausforderungen im symphonischen Repertoire, wagte sich an Schumann, Mahler oder Tschaikowsky und Co. Nachdem zwischen 2008 und 2014 unter Kenneth Duryea man vornehmlich auch viel Wert auf Details im Orchesterspiel legte, übernahm Thomas Schlerka 2015 das Orchester, das er bis heute leitet.