Was kann nach dem Beuys-Jahr schon kommen? Museal. Bevor jetzt böse Zungen einwerfen, es sei nicht viel oder nur wenig Gleichwertiges im darauffolgenden Jahr 2022 zu erwarten, weil man ja so ein Jubiläum nicht übertrumpfen könne, und vielleicht auch den Kunstmuseen Krefeld nach so viel Aufwand die Puste ausgegangen sei, muss konstatiert werden: Dem ist nicht so. Auf die großartigen Ausstellungen („Beuys & Duchamp“ läuft bis 30. Januar) zum 100. Geburtstag des in Krefeld geborenen erdverbundenen Künstlers Beuys lassen Museumsdirektorin Katia Baudin und ihr Team Reizvolles folgen. Bewegung, Raum, Klang und Licht, wenn man es zuspitzen möchte und das Angebot einer emphatischen Interaktivität an das Publikum – was wie ein sinniges Weiterdenken der Paradigmen des Beuys-Jahres gilt, aber unter anderen Vorzeichen. Immerhin wird es eine Schau zum Krefelder Licht- und Bewegungskünstler Adolf Luther (übrigens Jahrgang 1912) in Haus Esters in Dialog mit dem 1928 geborenen Argentinier Julio Le Parc und eine besondere Ausstellung zu Klang in der Kunst der 1950er bis 1970er Jahre geben, um zwei Highlights zu nennen.