Insgesamt über zehn Jahre, also beinahe ein Drittel seines Lebens, verbrachte Wolfgang Amadeus Mozart auf Reisen. Während manche Städte für ihn nur Durchgangsstationen waren, spielte die Stadt Prag eine besondere Rolle in seinem Leben. Fünf Mal besuchte er die Stadt an der Moldau und soll dabei jenen Satz gesagt haben, der am Ständetheater der tschechischen Hauptstadt in Bronze gegossen hängt: „Meine Prager verstehen mich.“ Mit wahren Begeisterungsstürmen wurden die Aufführungen von „Figaros Hochzeit“ mit seiner offenen, provozierenden Kritik am Adelstand empfangen. Da nahm der Komponist eine Einladung gerne an, auch selber Vorstellungen dort zu dirigieren. Er kam nicht mit leeren Händen – für sein enthusiastisches Publikum hatte er eine Uraufführung einer neuen Sinfonie vorgesehen. Seitdem wird seine Sinfonie Nr. 38 in D-Dur gerne die „Prager“ genannt, und dies hat meiner Meinung nach nicht nur mit ihrem Uraufführungsort zu tun. Auch musikalisch kann man so herrliche Querverbindungen zu seinem „Figaro“, aber auch zu der Oper „Don Giovanni“, die erst später für das dortige Nationaltheater geschrieben wurde, hören.
Konzert mit den Niederrheinischen Sinfoniker „Meine Prager verstehen mich“
Special | Krefeld · Mihkel Kütson schreibt in seiner WZ-Kolumne über das kommende Sinfoniekonzert.
15.02.2024
, 17:51 Uhr