Programm des 4. Kammerkonzerts vorgestellt Melancholischer Mahler und mehr

Krefeld · Weltschmerz, Erinnerungen an den Film „Shutter Island“, und ganz persönliche Musik – all das erwartet das Publikum beim kommenden Kammerkonzert in Krefeld.

Kolorierte Fotografie Gustav Mahlers aus 1907.

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Diese Musik klingt nicht wie die eines 16-Jährigen. Oder vielleicht doch? Man sagt ja gerade den Heranwachsenden bisweilen tatsächlich zurecht nach, dass sie sich gerne in tiefen und weltschmerz-melancholischen Stimmungen suhlen. Mahlers Klavierquartett a-Moll – ein Satz – ist in mehrfacher Hinsicht besonders. Und dies nicht nur, weil es an prominentester Stelle in dem düster-grandiosen Scorsese-Film „Shutter Island“ unter anderem mit Leonardo DiCaprio und Ben Kingsley fast die heimliche Hauptrolle spielen darf. Auch, weil es ein Solitär im Schaffen Gustav Mahlers darstellt. Kammermusik und Mahler, das scheinen zwei Welten zu sein. In der Tat sind, nimmt man die Kunstlieder heraus, keine kammermusikalischen Werke Mahlers überliefert – bis auf diesen frühen Satz, der vermutlich irgendwann zwischen 1875 und 1878 in Mahlers Wiener Studienjahren entstanden sein mag. Gab es sie zwar, Kammermusik von ihm, wurde sie vernichtet oder ist verschollen; Mahler selbst wollte auch wohl mehr durch seine gigantischen Sinfonien in Erinnerung bleiben, als durch sanft-perlend-bittersüße spätromantische Klavierquartette.