Dieser „Elias“ ist spektakulär. Und ein kraftvolles Plädoyer gegen religiösen Fanatismus, gegen die Vorstellung von einem rachsüchtigen Gott, der von seinem Gläubigen Gewalt fordert. Und die Aufführung ist ein Beweis dafür, wie mit klug gewählten heutigen bühnentechnischen Mitteln mitreißende Theaterbilder realisierbar sind, ohne Requisitenorgien und dergleichen kostspielig auffahren zu müssen. Sie zeigt auch, wie viel Potenzial darin steckt als Theater auch einmal Akteure aus der Stadt – in diesem Fall der Crescendo-Chor, dem eine prominente Rolle zukam – einzubinden. Bemerkenswert, welche besondere Energie dadurch entstehen kann. Diese Premiere am Theater Krefeld wurde zu Recht vom Publikum enthusiastisch gefeiert. Sie setzt nicht zuletzt eine Reihe von Produktionen der Musiktheatersparte des Theaters Krefeld und Mönchengladbach von Andreas Wendholz fort, die eher dramaturgisch brustschwache Stoffe – zuletzt etwa „Die Reise nach Reims“ – durch geschickte Überschreibung in beachtliche Opernerlebnisse verwandeln. Ohne aber der Musik oder dem Text Gewalt anzutun. Es wird Potenzial entdeckt und das Gute genutzt.
Theater Krefeld und Mönchengladbach Der „Elias“ als cineastischer Thriller
Krefeld · „Elias“ in Krefeld: Kobie van Rensburgs Adaption des Mendelssohn-Oratoriums begeistert das Premierenpublikum mit ganz neuer Geschichte. Und thematisiert auch Religionskritik.
26.01.2025
, 14:31 Uhr