Freitagabend, 19.30 Uhr, ein proppenvolles Seidenweberhaus, das Licht im Saal wird gedimmt, Ruhe kehrt ein: Ingrid Kühne betritt die Bühne und wird von dem erwartungsvollen Publikum sogleich mit Beifall bedacht. Keine Frage, die spätberufene 56-jährige Stand-Up-Komödiantin ist auch auf den großen deutschen Bühnen mit ihrem dritten von inzwischen vier Soloprogramm angekommen. Mit viel Herzblut kämpft sie sich mit Ehemann Ralf, Sohn Sven, Mutter und Schwiegermutter durch die Widrigkeiten des Alltags und hält gleichzeitig dem Publikum den Spiegel vor, das sich in vielen Szenen wiederfindet. Weil sie ihre Erlebnisse mit Mutterwitz, Humor und einer gesunden Selbstironie erzählt, wirkt sie authentisch und lässt ihre Zuhörer mitfühlen. Sie nimmt nicht nur andere, sondern auch sich selbst auf die Schippe. So gelingt es ihr, zwei Stunden lang ein hohes Niveau zu halten, was sich in einem fortwährenden Kichern und Lachen im Saal äußert.