Experimentelle Klangkunst in Krefeld Musikalisches Spiel mit Motoren

Krefeld · Staubsauger, eine Kreissäge oder ein Bohrer – das Theater am Marienplatz (TAM) präsentiert in diesem Monat sein „Motoren-Werk“.

TAM-Leiter Pit Therre experimentiert gerne mit ungewöhnlichen Klangerzeugern. (Archivbild)

Foto: Strücken, Lothar (sl48)

Zuletzt ging es im Theater am Marienplatz (TAM) eher leise zu. Beim März-Programm „Streich(er)-Werk“ wurden mit Geigenbögen Styropor-Blöcke zum sanften Klingen gebracht. Nun setzt TAM-Hausherr Pit Therre seine „Werk-Reihe“ der besonderen Art, die der experimentellen Klangerkundung dient, mit dem „Motoren-Werk“ fort. Therre ist der einzige Ausführende, bezeichnet seine Rolle als „Handwerker“, und es wird bestimmt laut werden. Es werden etwa ein Staubsauger, eine Kreissäge oder ein Bohrer auf der TAM-Bühne zu hören sein. Zur Abwechslung kommt aber auch ein Querstromlüfter zum Einsatz, ein „Spezialist unter den Ventilatoren“, wie ein Werbeprospekt erklärt. Betont wird weiterhin seine Laufruhe. Aha. Dann wird dieser Lüfter also für eine leisere Passage sorgen. Den Bühnenaufbau hat Therre minutiös geplant, jedes Werkzeug, das unter seinen Händen zum Klangerzeuger mutiert, wird einen festen Platz haben. Mit einem Drehstuhl bewegt er sich zwischen den Teilen hin und her. Auch wird Therre beim Spielen mit seinen „Instrumenten“, die er teils frisch aus einem Baumarkt besorgt hat, sicher nicht improvisieren. Seinem Spiel wird – wie immer – ein Konzept zugrunde liegen. Der Vortrag soll schließlich – wenn auch im weitesten Sinne – musikalisch wirken. Wer nicht glaubt, dass das geht, der sollte erst recht ins TAM gehen. Vielleicht kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus. Premiere am heutigen Freitag, 22 Uhr, weitere Aufführungen am 21. und 28. April. Informationen zum Programm des TAM stehen auch online. kMs