Kunstmuseen Krefeld Neue Kunst mit alten Kopien von Kunst im Kaiser-Wilhelm-Museum

Krefeld · Marcel Odenbach verarbeitet in seiner Ausstellung im Kaiser-Wilhelm-Museum die historische Lehr- und Vorbildersammlung aus der Jahrhundertwende.

Kuratorin Sylvia Martin vor Marcel Odenbachs Drei-Kanal-Video-Arbeit „Verzettelungen“ im Kaiser-Wilhelm-Museum.

Foto: Andreas Bischof/Andeas Bischof

Wenn man die Tür zu der Sammlungspräsentation im ersten Obergeschoss des Kaiser-Wilhelm-Museums öffnet – was leider derzeit wegen des Lockdowns noch nicht, aber hoffentlich bald wieder geht – so wird man von einer Flut an wechselnden Projektionen begrüßt. Auf eine breite dunkle Wand projizieren im steten Rhythmus Beamer immer neue Bilder. Sie zeigen Reproduktionen aus Jahrhunderten von Kunstgeschichte, aber auch Muster, die etwa für Buchbindungen genutzt wurden. Es sind Motive, ob Kunst oder Architektur außereuropäischer Kunst, die in immer wieder neu geschaffene Assoziationsketten der tradierten Kunstgeschichte gewoben werden. Porträts treffen auf Friese, Skizzen auf Architekturfotografie, Akt-Studien auf antike Skulpturen. Untermalt wird diese eindrucksvolle Video-Installation durch wabernd leise Klänge, die durchaus auch die Fantasie anregen. Als würde der große Strom der Geschichte immer wieder neue Eindrücke vor unsere Augen spülen – ein großer Fluss.