Am „Schirmhaus“, zweifelsfrei eines der schönsten und außergewöhnlichsten Gebäude der Innenstadt, wachsen schon Pilze. Das Denkmal, über dessen Schicksal die WZ zuvor schon berichtet hatte, steht leer und ist dem Verfall ausgesetzt. Wer dabei noch gut schlafen kann oder eben besonders gut schläft und nichts mitkriegt, ist auf einem anderen Blatt Papier zu suchen. Die Pilze passen aber aktuell ganz famos. Denn die wunderbaren Studierenden der Hochschule Niederrhein haben mit ihrer Professorin für Keramik-, Porzellan- und Glasdesign, Lisa Freyschmidt, ein sehr pilziges Projekt für das Schaufenster und den unteren Einkaufsraum des Schmuckstücks entwickelt. Dies in Kooperation mit den Kunstmuseen Krefeld, die aktuell mit ihrer von Magdalena Holzhey und Ina Ewers-Schultz kuratierten Ausstellung „Die große Verführung. Karl Ernst Osthaus und die Anfänge der Konsumkultur“ sich eh mit Konsumkultur, Design und Geschmacksbildung – indes des frühen 20. Jahrhunderts – befassen. Wie schön, dass Museumsdirektorin Katia Baudin und Fachbereichsdekan Erik Schmid diese Kooperation möglich machten und mit Hilfe der Stadt Krefeld dieses und andere Ladenlokale gefunden werden konnten, um die Idee von einem „Museum der Straße“ zu realisieren. Ein Gedanke, der der Idee eines Wandermuseums und vergleichbarer Konzepte, wie Mäzen Osthaus sie propagierte und auch realisierte, sehr nahe kommen mag. „Wenn ihr nicht ins Museum kommt, kommt das Museum halt zu euch!“, heißt es schließlich auch im Begleittext zu der Ausstellung im Schirmhaus.
Kultur in der Krefelder Innenstadt Pilze am Schirmhaus – oder das Museum der Straße
Krefeld · Pilze am Schirmhaus: Kunstmuseen Krefeld und die Hochschule Niederrhein ermöglichen Schaufensterausstellungen von Studierenden des Fachbereichs Design.
08.12.2023
, 09:00 Uhr