In einem Gesangsstudium lernt man viel mehr als nur Singen – wenngleich das allein auch schon nicht ohne ist. Vor allem, wenn es um die komplexe und hohe Kunstfertigkeit erfordernde Tradition des klassischen Gesangs geht. Robin Grunwald, der noch bis zum Ende dieser Saison im Opernstudio Niederrhein des Theaters Krefeld und Mönchengladbach seine Erfahrungen als Opernsänger auch auf der Bühne in ausgewählten Rollen vertiefen darf, hat übrigens just sein „Master of Voice Performance“ an der Folkwang Universität der Künste bei Rachel Robins abgelegt. Der humorvolle Tenor, den das hiesige Publikum in verschiedenen Rollen, zuletzt sogar in der Ballett-und-Lied-Misch-Produktion nach Schuberts „Winterreise“ erleben durfte, weiß aber auch davon zu berichten, dass ein Gesangsstudium auch Überraschendes bereithalten kann. Etwa, dass man als in Dortmund aufgewachsener junger Mann – er ist Jahrgang 1989 – auch mal lernen muss, dass bestimmte Vokale im Gesang anders „ausgesprochen“ werden müssen, als es der Regiolekt einem zur Gewohnheit machte.