Lyrik und Kammermusik haben viel gemein. Nicht nur, dass beide Gattungen in Krefeld eine treue Fangemeinde haben und dies, obzwar beide vielleicht nicht immer zu den Kassenschlagern ihrer jeweiligen Kunstform gehören. Gedichte wie auch Kammermusik – möchte man diese launige These weiterspinnen – sind intimere, kleinformatige, deshalb vielleicht auch weniger auf Effekt als auf tiefer gehende Ebenen abzielende Schöpfungen. Sie übermannen nicht sogleich mit großem Bombast, woran natürlich zunächst nichts auszusetzen ist. Aber man täusche sich nicht; sowohl in Lyrik als auch Kammermusik (die so vielseitig sind, dass es fast eine Sünde ist zu verallgemeinern) stecken bisweilen die intensivsten Emotionen, kraftvoll, leidenschaftlich, nur eben nicht auf 100 Seiten oder mit Hunderten von Musikern, sondern vielleicht auf einer Seite in zwei drei Strophen oder eben mit zwei drei Instrumentalisten.