Oper in Krefeld Theater Krefeld zeigt eine „Salome“ in Art déco

Krefeld · Salome: Die WZ besuchte die Premiere von Anthony Pilavachis Inszenierung der Strauss-Oper am Theater Krefeld. Es gibt etliche Aspekte zu besprechen.

Im Zentrum des Art-déco-Ambientes Johannes Schwärsky als Prophet Johanaan, umrahmt von Dorothea Herbert als Salome (rechts) und zur Linken, Narraboth (Woongyi Lee).

Foto: Matthias Stutte

Jede „Salome“-Produktion steht und fällt mit der Salome. Deshalb ist es gar nicht so ohne, diesen Einakter von Richard Strauss aufzuführen, wenngleich natürlich alle Rollen essenziell und alle Details unerlässlich sind für den Erfolg. Es braucht eine herausragende dramatische Sopranistin.

Dorothea Herbert glänzt als stimmlich überragende Salome

Die Salome des Theaters Krefeld und Mönchengladbach ist Dorothea Herbert. Wie sie bei der Premiere der Oper am Theater Krefeld – die Produktion startete schon 2019 in Mönchengladbach – erneut unter Beweis stellte, kann sie aktuell als eine der großen Entdeckungen ihres Fachs gehandelt werden. Gratulation an Operndirektor Andreas Wendholz für die treffliche Wahl. Zu Recht wurde Herbert unter anderem nach Prag als Senta („Der Fliegende Holländer“) verpflichtet, wird in Darmstadt in Lohengrin (Elsa) und 2023 sogar in Dresden in der Walküre (indes noch nur als Gerhilde) unter Dirigent Christian Thielemann singen. Stimmlich über jeden auch so kleinen Zweifel erhaben, bewältigte sie diese durchaus zehrende Rolle als Salome mit gesangstechnischer und musikalisch-interpretatorischer Raffinesse, mit einer niemals müde werden wollenden stimmlichen Substanz – einer sprühenden Höhe.