Was haben nicht die jungen Männer schon alles veranstaltet, um die Aufmerksamkeit einer Frau zu wecken und sie zu beeindrucken. So sind auch Liebeslieder über die Jahrhunderte ein bewährtes Mittel dafür gewesen. Aber dass ein angehender Musiker gleich eine ganze Symphonie aus der Taufe erhebt, ist schon eine gewaltige Ausnahme. 1827 war der französische Komponist Hector Berlioz so erschüttert und eingenommen vom Bühnentalent der englischen Schauspielerin Harriet Smithson, dass er alles unternommen hatte, um ihr Herz zu erobern. Diesem Schaffensrausch des 26-Jährigen verdanken wir die Symphonie fantastique, ein musikalisches Selbstbildnis eines Musikers, der seiner glühenden Phantasie gepaart mit krankhafter Empfindsamkeit freien Lauf lässt.
Kolumne Très fantastique
Krefeld · Mihkel Kütson über das fünfte Sinfoniekonzert
12.03.2023
, 16:58 Uhr