Ästhetik des Alltags Über die Schönheit von Schuhkratzern

Krefeld · Fotograf Gerhard Kuhl lenkt den Blick auf Unscheinbares im Stadtbild – diesmal eigentlich ganz profane Scharreisen, die es auch in Krefeld noch gibt.

Eine besondere Ästhetik: Dieser Schuhkratzer ist am Westwall zu sehen.

Foto: Gerhard Kuhl

Manchmal sind es kleine Details, die den Unterschied machen. Dies gilt auch im historisch gewachsenen Straßenbild unserer Städte. So faszinierend die glücklicherweise teilweise noch erhaltenen architektonischen Schätze vergangener Jahrhunderte sind, so sehr gehört zum Gesamteindruck auch so manch unscheinbares Detail. Selbst so profane Dinge wie die schon lange aus der Mode gekommenen, aber seinerzeit gerne und überall aufgestellten Schuhkratzer oder -schaber beziehungsweise Scharreisen können faszinieren. Ja, sie können sogar ausgesprochen ästhetisch reizvoll sein. Sind sie zwar häufig in Vergessenheit geraten, oft im Laufe der Jahre abgebrochen oder durch Renovierungen verloren gegangen, es gibt sie noch in einer wundervollen Vielfalt, die beweist, wie sehr sich Handwerker früherer Zeiten selbst bei so simplen Dingen Mühe machten, sie nicht nur praktisch und nützlich, sondern auch ansehnlich zu gestalten.