Kultur in Krefeld Wenn Perlenstickerei zu einer sehr persönlichen Kunst wird

Krefeld · Eine Ausstellung mit dem künstlerischen Erbe von Margarete Schumacher im Haus der Seidenkultur wird am 8. Mai eröffnet.

Kuratorin Ulrike Denter präsentiert die Ausstellung „Schillernde Perlen am seidenen Faden“ mit Arbeiten von Margarete Schumacher.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Die Assoziationen, die einem bei Perlenstickerei in den Sinn kommen, sind zumeist eher kitschiger Natur. Im ganz unvoreingenommenen Sinne. Hübscher, oft auch kunsthandwerklich und manchmal sogar kulturhistorisch bedeutungsvoller Kitsch. Abertausende Accessoires, Kleidung, aber auch hübsche Bildchen wurden durch das handwerklich kunstvolle Anbringen von Perlen veredelt. Das Besticken von Stoffen mit Perlen war seinerzeit eine feine Handarbeit für Zuhause, wurde zur Mode, wurde schließlich irgendwann auch zur Massenware durch manufakturelle Fertigungsprozesse. Doch mit dieser Technik lässt sich auch anderes verfertigen. „Bilder“, die mehr den Anspruch haben, eine ästhetische Position zu transportieren, also mit einer Idee von Kunst geschaffen wurden und nicht unbedingt nur dazu dienen sollten, einfach hübsch zu verzieren.

Eine besondere Dame, die von 1916 bis 2018 lebte, war Margarete Schumacher, Schwester von Annette Pöllmann, Krefelder Künstlerin und Pädagogin. Nachdem sie in einem Urlaub in Tunesien mit der dortigen Perlenstickerei in Berührung gekommen war, begann Schumacher diese Technik für ihre Fantasie nutzbar zu machen. Und gestaltete eine Unzahl an mit durchaus auch malerischem Vokabular gefügten „Perlensticker-Bilder“. Unter der Federführung von Kuratorin Ulrike Denter wird nun ein Teil des künstlerischen Nachlasses der Autodidaktin Schumacher in einer anrührend sympathischen Ausstellung im Haus der Seidenkultur (HdS) ausgestellt.